Königreich Gottes

Wir haben nun schon vieles im Bereich Theologie angesehen, indem wir unsere Identität und das Wesen Gottes untersucht haben. Jedoch ist es notwendig zu
verstehen, was Jesus mit dem „Reich Gottes“ meinte, um einen gesunden Umgang mit dem Übernatürlichen haben zu können.

Was ist das „Reich Gottes“?

Wikipedia drückt gut aus, was das Reich Gottes ist. Hier zwei Ausschnitte des Eintrags:
(Quelle: Wikipedia, Eintrag zu Königreich Gottes)
Das Reich Gottes
Begriff aus dem Alten Testament der Bibel. Der Begriff bezeichnet als Königtum einen Wesenszug, als Königreich einen räumlich vorgestellten Herrschaftsbereich oder als Königsherrschaft die konkrete Machtausübung JHWHs, des Gottes der Israeliten, als sich durchsetzendes Geschehen. Für Juden und Christen bezeichnet Gottes Reich eine Welt, in der Gottes Wille geschieht, der alles Böse überwunden und alle Schuld vergeben hat, so dass Leid, Schmerz und Tod ein Ende haben. Nicht erst im Jenseits, sondern bereits hier auf Erden soll dieses Reich Gestalt annehmen. Für Christen sind Wirken, Tod und Auferstehung Jesu Christi der entscheidende Anfang dieses Reiches, sein Einbruch in die gottfeindliche Welt.

Reich Gottes ist wie korrekt von Wikipedia deklariert der Raum, in dem Gottes Wille geschieht und sich alles ihm beugen muss. Reich Gottes ist der Himmel, der in unsere Welt hineinbricht und wiederherstellt, was kaputt oder zerstört wurde.

Wie könnte man das Königreich Gottes beschreiben?

Grundsätzlich existiert ein Königreich – realistisch betrachtet – nur dort, wo ein König auch die Macht bekommt zu herrschen und sein Herrschaftswille dominant umgesetzt wird. Dort wird seine Herrschaft anerkannt, das ist sein Reich und er ist dort der Herr.

Beziehen wir das auf Jesus. In Matthäus 7.21 / Lukas 6.46 sagt er: „Was nennt Ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich Euch sage.“ Das Königreich Gottes ist dort etabliert, wo der Wille des Königs Jesus getan wird.

Jedes Königreich hat seine Gesetze, die den Willen des Königs widerspiegeln, welchen wir auf der Seite „Das Wesen Gottes“ schon näher betrachtet haben.

Im folgenden Vers wird genau dies deutlich. Jesus betont, dass sein Reich dann
angebrochen ist, wenn sein Wille geschieht.

Matthäus 12.28 (Schlachter2000)
Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!

Chronologie vom Königreich Gottes

Matthäus 11.12 (Schlachter2000)
Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Reich der Himmel Gewalt und die, welche Gewalt anwenden, reißen es an sich.

Matthäus schreibt hier von einem Beginn des Königreiches Gottes mit Johannes dem Täufer, dem Vorboten Jesu. Doch diese Stelle ist mit vielen Fragen verbunden. Warum beginnt das Reich Gottes genau hier? Welches Ereignis ist der Auslöser für den Anbruch des Reiches? Welche Auswirkungen sehen wir in Israel davon? Wagen wir uns Stück für Stück an die Fragen.

Matthäus 3.16-17 (Schlachter2000)
Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme kam vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!

Die obenangeführte Stelle beschreibt die Taufe von Jesus. Der Himmel öffnet sich und der Heilige Geist kommt wie eine Taube auf den Sohn Gottes herab. Genau dieser Moment ist der Anbruch des Königreich Gottes. Wie kommt man auf solch einen Schluss? Jesaja 63 gibt uns darüber genaueren Aufschluss.

Jesaja 64.1 (Schlachter2000) (Achtung! Bei Luther Jesaja 63.19)
Ach, dass du die Himmel zerrissest und herabführest, dass die Berge erbebten vor deinem Angesicht, wie Feuer Reisig entzündet, wie Feuer Wasser siedend macht, um deinen Namen deinen Feinden bekanntzumachen, damit die Heiden vor deinem Angesicht erzittern.

Es liegt nun an uns, das Königreich Gottes in die Welt zu tragen. „Sein Reich komme und sein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Nachdem Jesus das Reich Gottes erst selbst verkündet und durch Zeichen und Wunder sichtbar werden lässt, sendet er seinen zunächst engsten Kreis aus, um diese Botschaft zu verbreiten, anschließend weitere Nachfolger und letztlich alle seine Jünger aus.

Er sandte die zwölf Matthäus 10.7
Er sandte die Siebzig Lukas 10.1
Er sandte letztlich alle seine Jünger aus Markus 16

Wir sollen uns nicht fürchten, denn sein Reich kommt mit uns.

Lukas 12.32 (Schlachter2000)
Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.

 

Das Reich Gottes ist da und noch nicht

Eine wichtige Sache, die es über das Reich Gottes zu lernen gilt, ist folgende: Das Königreich Gottes ist angebrochen, aber noch nicht vollständig sichtbar.

Wie das?
Ganz einfach, weil wir erst teilweise das Reich Gottes sehen: Genau dort, wo Gottes Wille schon geschieht. Allerdings gibt es noch viele Teile der Welt, zu denen Gottes Wille noch nicht vorgedrungen ist und in denen noch Dunkelheit herrscht. Haben wir deshalb Grund zur Sorge? Nein, nein.

Du kannst dir das wie die Landung der Alliierten in der Normandie während des Zweiten Weltkrieges vorstellen. Als es den Truppen gelang, am „D-Day“ einen Teil der französischen Küste zu erobern und dort nun tausende weitere Soldaten landen konnten und von dort in die von Nazis besetzten Gebieten vordringen konnten, war der Krieg eigentlich entschieden. Trotzdem zogen sich die Gefechte noch etliche Monate hin, bis letztlich Berlin, am „V-Day“ erobert worden war. Der endgültige Sieg wurde natürlich in Berlin gefeiert, aber der entscheidende Knackpunkt war die erfolgreiche Invasion der Küste. Ähnlich ist es mit dem Reich Gottes. Der entscheidende Knackpunkt hierbei war das Kommen, Wirken, Lehren und Sterben Jesu. Nun liegt es an uns – seinen Nachfolgern – sein Reich auszubreiten, bis auch auf dem der letzten Fleck dieser Welt sein Wille geschieht und wir mit Jesus zusammen unserern „V-Day“, unseren „Victory-Day“ feiern können. John Wimber sagte: „Das Königreich ist da, aber noch nicht ganz. Es ist angebrochen und wenn Jesus wiederkommt wird es zu 100% da sein.“ Dazwischen leben wir genau in dieser Spannung. Manchmal werden die Leute geheilt für die wir beten, manchmal noch nicht.

Daniel 7 erklärt unsere Situation sehr gut

Daniel hat da einen Traum. Erst kommen einige Tiere nacheinander aus dem Wasser gestiegen – eines nach dem anderen. Das vierte und letzte Tier ist extrem schrecklich und wütet sehr auf der Erde.

Dann heißt es allerdings, dass ein Thron aufgestellt wurde und der, der alt war an Tagen (Gott) setzte sich. Dann kommt einer wie ein Menschensohn (Jesus) vor den Thron und ihm wurde gegeben Herrschaft, Ehre und ein Königreich.

Jesus steht hier vor Gott und ihm wird das Königreich gegeben, welches für immer Bestand haben wird. Das ist genau das Königreich, von dem wir sprechen. Daniel fragt dann im Traum einen, der da stand, was das alles bedeuten soll. Dieser sagt ihm, dass die Tiere für Völker stehen und dass das Königreich den Heiligen des alten Mannes auf dem Throne für immer gehören würde.

Uns gehört also dieses Königreich. Wir sind diese Heiligen, von denen gesprochen wird. Wie schon gesagt, das Reich ist angebrochen und wir sollen es nun aller Welt verkünden. Zuletzt lesen wir, dass das letzte, das schreckliche Tier in Daniels Traum mit den Heiligen kämpft und es behält zunächst die Oberhand über sie und darf weiterhin Macht ausüben! Wie behält das Tier den Sieg über uns, wo doch uns das Königreich gehört? Es ist genau, wie wir das hier erleben. Wir haben den Zuspruch Gottes, aber doch ist das Königreich noch nicht ganz hier.

Doch wie lange behält es den Sieg über sie? Bis sie das Königreich in Besitz nehmen. Die Zeit bis dahin beschreibt Daniel als „eine Zeit noch eine Zeit und eine halbe Zeit“.

Sobald wir das Königreich in Besitz nehmen, bekommen wir den Sieg. Doch das beginnen wir gerade erst in den letzten Jahrzehnten. Wir Christen haben unsere Vollmacht für Jahrhunderte vergessen oder zumindest kaum benutzt. Kommen wir zu „eine Zeit noch einer Zeit und der halben Zeit“. Die „halbe Zeit“ steht für einen Umbruch. Lass es mich dir so erklären. Heute hat jeder ein Handy. Aber am Anfang wurde man komisch angeschaut, wenn man so einen Kasten mit sich herumschleppte. Heute hat jeder eines. Damals war es eine „halbe Handyzeit“. Nur wenige hatten eines. Es war nicht normal. Heue ist es eine „ganze Handyzeit“ und jeder hat eines. Es ist normal eines zu haben.

Ich habe den Eindruck, wir leben in dieser „halben Zeit“, von der Daniel sprach. Wir beginnen langsam das Königreich in Besitz zu nehmen. Wir sind wie an der Türschwelle und vielleicht sogar mit einem Fuß schon im Haus. Doch noch nicht ganz.
Wir lasen zu Beginn des Kapitels schon diese Stelle. Erinnerst du dich?

Matthäus 11.12 (Schlachter2000)
Aber von den Tagen Johannes des Täufers an bis jetzt leidet das Reich der Himmel Gewalt, und die, welche Gewalt anwenden, reissen es an sich.

„Gewalttätige“ meint hier die, die das Reich Gottes mit ganzer Kraft anstreben. Wir leben in dieser „halben Zeit“. Wir leben in dieser Spannung und leben dafür – ja, wir reißen mit aller Kraft dieses Königreich an und zu uns. Wir leben dafür, dass wir jeden Tag einen Schritt mehr ins neue Königreich gelangen können, bis es – spätestens beim Wiederkommen von Jesus – vollständig da sein wird.

1.Johannes 3.2 (Schlachter2000)
Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

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